Für ein normales Segelboot braucht man in jeder Segelsaison einen Liegeplatz. An beliebten Stellen sind freie Liegeplätze ehr selten und teuer.
Dann braucht man dort eine Slipstelle – wo man das Boot ins Wasser bringen und für den Winter wieder rausholen kann.
Im Winter braucht man meistens einen Lagerplatz, möglichst überdacht.
Will man sein Segelrevier wechseln, braucht man ein Zugfahrzeug nebst Bootshänger. Eine Reise zum Mittelmeer wird dann schon eine Herausforderung.

Aber was, wenn man gerne ab und zu, oder auch nur im Urlaub einfach segeln möchte, ohne die ganzen Umstände und Zusatzkosten?

Die Lösung: der SmartKat.
Der SmartKat ist in zwei wasserdichten Packtaschen verstaut. Diese sind je 30 x 30 x 180 cm groß und 25 kg leicht.

Mit fast jedem PKW kann man die Taschen auf dem Dach oder im Kofferraum transportieren. Ist man mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs, findet man leicht einen Platz für die Packtaschen.
Ich bin auch schon öfter mit dem Fahrradhänger zur Alster gefahren und hatte dann dort meinen Segelspaß.

Das stärkste Argument für meinen Kauf war die Möglichkeit, den SmartKat als Sportgepäck mit auf Flugreisen nehmen zu können.

Man sieht Schlauchkatamarane, so nennt man oft diese Gefährte, an der Mittelmeerküste, bei der Umsegelung von Inseln bis hin zu Thailand oder Florida. Man kann herrlich an der Küste entlang segeln und versteckte Strände oder kleine Inseln entdecken.

Die längste Segeltour mit einem Schlauchkatamaran, die ich auf YouTube gefunden hatte, war von Italien nach Afrika.

Aber auch in Deutschland gibt es herrliche Seen, die Ost- und Nordsee.
Selbst auf der Elbe war ich schon unterwegs.

An fast jedem Gewässer gibt es auch Wiesen – der ideale Platz, um den SmartKat aufzubauen. Das kann man gut alleine bewerkstelligen. Werkzeug wird dafür nicht gebraucht. Wenn nicht zu viele neugierige Passanten Fragen stellen, kann man mit ein wenig Übung den Kat in 20 bis 30 Minuten aufbauen.

Am Ende staunen die Zuschauer, was für ein großer Katamaran aus zwei Taschen gezaubert wurde.
Aber richtiger Respekt kommt auf, wenn mann dann auf dem Wasser an den Segeljollen vorbeizieht, als würden sie parken. Der Kat kommt schon bei wenig Wind gut in Fahrt.
Kein Wunder – segelfertig wiegt der SmartKat nur 47 kg und kommt schnell ins Gleiten. Bei stärkerem Wind segelt man schnell auf einer Kufe und es geht dann, wenn man will, recht sportlich zu.
Schön ist es, zu zweit zu segeln. So hat man genügend Gegengewicht um den Kat auch bei stärkeren Böen unten zu halten.
Wer es eher rasant haben will, kann den SmartKat auch mit Trapez segeln. Manche Segler haben so mit dem SmartKat bis zu 28 Knoten erreicht, was auf dem Wasser richtig schnell ist.
Andere sind eher ruhiger mit der ganzen Familie unterwegs. Zwei Erwachsene mit zwei Kindern kommen mit dem Platzangebot gut zurecht. Die Maximale Zuladung von 320 kg läßt auch noch Gepäck zu.

Insgesamt ist der Kat einfach zu segeln. Auf die Manöver spricht der Kat sofort an und ist sehr wendig. Auch wenn man alleine unterwegs ist macht der SmartKat sehr viel Spaß. Beim Handling hilft die Rollfock und das bei Grundberührung automatisch einklappende Ruder und Schwert. So ist ab– und anlegen leicht zu schaffen. Mit dem Kat ins und aus dem Wasser zu kommen ist für eine einzelne Person kein Problem.

Und wenn man mal nicht segeln will – der See ist zugefrohren, oder so – dann ist der SmartKat in zwei Taschen unter dem Bett, im Besenschrank oder im Keller verstaut und freut sich auf die nächsten Segelabenteuer.
Für knapp 6.000,- € kann man viel Spaß haben. Die meisten sonst üblichen Nebenkosten entfallen komplett.

Jürgen Lamm